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Geburtsbericht

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Geburt von Samuel Onni am 07.02.2021

Anfang und Ende sind entscheidend – bei jedem guten Buch und auch im Leben. Daher wünschten wir uns für unser lang ersehntes Kind eine Geburt voller Liebe, Wärme und Geborgenheit.
Im Geburtshaus Tübingen fanden wir den für uns passenden Ort dafür und mit Anja eine wunderbare und sehr kompetente Hebamme. Sie war es auch, die voller Zuversicht und Freude gleich beim ersten Anruf nach Wehenbeginn sagte: „Oh wie schön, ein Sonntagskind.“ Ich war mir da nicht so sicher.
Am Vorabend aßen wir bei meinen Eltern. Es schmeckte super und ich verdrückte mal wieder mehr als ich eigentlich wollte. Als wir dann gegen Mitternacht müde ins Bett fielen, schlief mein Mann sofort ein. Ich dagegen nicht. Ich wälzte mich hin und her und ärgerte mich über meine Gefräßigkeit. Doch es war etwas anderes, was mich wachhielt. Wehen setzten ein und ich merkte sofort, dass diese eine andere Dynamik hatten, wie jene in den Tagen und Wochen davor. Aber als Erstgebärende dachte ich, das könnte auch nur die nächste Übungsstufe sein.
Ziemlich rasch kamen die doch schon recht schmerzhaften Wehen im Abstand von fünf Minuten und ich konnte bald nicht mehr liegen, sondern lief in der Wohnung umher oder musste zur Toilette. Gegen 5 Uhr wachte mein Mann auf und bemerkte meinen „Laufsport“. Ich bat ihn weiterzuschlafen und Kräfte zu sammeln.
Zum Frühstück wollte ich schon nicht mehr sitzen. Den Rücken massierend lief ich durch die Wohnung und schnappte nebenher ein paar Happen einer Brezel. Gegen 9 Uhr rief ich Anja das erste Mal an und vereinbarte mit ihr, dass ich mich wieder melde.
Nach der durchwanderten Nacht und dem ebenfalls durchwanderten Morgen schwanden meine Kräfte langsam und ich legte mich aufs Sofa. Wie durch ein Wunder schlief ich ein. Eine Stunde später erwachte ich ohne schmerzhafte Wehen. Ich war enttäuscht. Doch nur eine Übung. Gegen 14 Uhr kamen die „alten“ Wehen zurück, wieder alle fünf Minuten und wieder lief ich massierend durch die Wohnung. Ich freute mich, dass es nun wohl doch losging. Ja, ich freute mich auf die Geburt und auf das Baby, das wir bald in den Händen halten sollten.
Gegen 16.30 Uhr kochte mein Mann noch eine Nudelsuppe, in der Hoffnung mich damit für die Geburt zu stärken. Aber an Essen war bei mir nicht mehr zu denken. Als mein Mann gerade vor dem vollen Teller saß, verkündigte ich ihm, dass ich jetzt Anja anrufe und wir fahren. Er solle gefälligst schneller essen. Ein paar Minuten später saßen wir im Auto. Während der 35-minütigen Fahrt kamen meine Wehen ebenfalls regelmäßig, waren jedoch aushaltbar.
Anja empfing uns herzlich im Geburtshaus. Sie hatte schon das Zimmer für uns vorbereitet und das Licht angenehm gedämpft. Die anschließende, von mir gewünschte Untersuchung des Muttermunds fiel für mich ziemlich ernüchternd aus: zwei Zentimeter. „Okay, das Kind wird mit Hilfe einer PDA oder eines Kaiserschnitts in der Klinik auf die Welt kommen. Ich halte das nicht noch mal so lange aus“, dachte ich.
Doch eine Stunde später platzte die Fruchtblase und ab dann hatte es unser kleiner Schatz ziemlich eilig. Wir wechselten in das große Zimmer in dem zuvor noch eine andere Familie war und nach ein paar intensiven Wehen fragte mich Anja, ob ich in die Badewanne möchte. Ich liebe baden und genoss kurze Zeit später das warme Wasser. „Das ist ein Wilder“, stellte Anja immer wieder fest. Unser Nachwuchs wollte raus und Anja zeigte mir, wie ich mich am besten positioniere, dass das mir und ihm gut gelingt. Nun war auch unsere zweite Hebamme Inna da, die fortan die Dokumentation übernahm. Für mich hieß das: Es dauert nicht mehr lang.
Anja ließ meinen Mann und mich den Schopf voller Haare fühlen. Immer wieder hatte ich auch in der Endphase Wehen, die gut erträglich waren und die mir so kleine Verschnaufpausen verschafften. Als dann das Köpfchen da war, forderte mich Anja auf aus der Wanne zu kommen. Mein Mann, Inna und sie hievten mich aus dem Wasser, beugten mich vor und zurück und schwupps war unser kleiner Schatz um 22.36 Uhr da. Später erfuhren wir, dass Anja mit dem Manöver die Schultern des Babys zum Drehen gebracht hat.
Kurz nach der Geburt liefen wir gemeinsam die paar Schritte zum Bett. Dort genossen wir in unserer eigenen Bettwäsche und ganz in Ruhe die erste Zeit als kleine Familie. Wie wunderbar! Erst ungefähr eine halbe Stunde nach der Geburt schauten wir selbst unter das Handtuch, ob es denn nun ein Bube oder ein Mädchen war. Ein Junge – und wir einigten uns schnell auf den Namen Samuel Onni.
Anja und Inna ließen uns alle Zeit der Welt. In einer Atmosphäre voller Liebe, Wärme und Geborgenheit wurden wir eine Familie. Nach der Versorgung von Mutter und Kind fuhren wir drei Stunden nach der Geburt wieder nach Hause und machten es uns in unserem Bett gemütlich. Es folgten magische erste Stunden, Tage und Wochen. Und ja, ein bisschen von dieser Magie ist bis heute geblieben.

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