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Geburtsbericht

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Hausgeburt von Arne am 28.2.2014

Der errechnete und immer mehr herbeigesehnte Geburtsmonat März rückte immer näher und die Rufbereitschaft ab der 37. Schwangerschaftswoche entspannte das Warten ein bisschen; das Wochenende stand vor der Tür, der eingetragene Urlaub von Arnes Papa war nur noch einen Tag weit weg und auch von den beiden Geschwistern waren Faschings-Winterferien in Schule und Kindergarten  anstehend, was im Falle von beginnender Geburt weniger „Logistikprobleme“ von wegen Fahrerei/Abholen bedeutete - und genau das Ganze im Gesamten war´s dann wohl auch...

In der Nacht zum 28.2.2014 um 1.20 Uhr  lagerte sich Arnes Mama von der linken auf die rechte Körperseite und spürte es plötzlich eindeutig feucht im Schritt werden und nach dem Toilettengang war Urin absolut auszuschließen und so war klar, was das bedeutete... Energisch wurde der eingeschlafene Papa von Arnes Mama aufgeweckt. Der ältere Sohn  war auch gleich hellwach und fragte immer wieder freudig aufgeregt, ob Arne nun käme, ob sich die Mama drüber freuen würde und ob es schon irgendwie weh täte – denn die Mama rief sofort die Hebamme auf dem Handy an.

Chris hob gleich nach dem zweiten Klingeln um 1.42 Uhr ab und fragte nach der Färbung des Fruchtwassers und ob denn schon die ersten Wehen spürbar wären. Keine Wehe war in Sicht und so konnte Arnes Mama noch ein bisschen schlummern. Jedoch mit der Auflage, gleich nach der ersten Kontraktion anzurufen, denn bei Arnes großen Brüdern ging die Geburt immer recht schnell.

Um 2.36 Uhr kam dann die erste Wehe und Chris machte sich um 2.48 Uhr auf den Weg.
Die ersten Wehen blieb Arnes Mama mit ihrem ältesten Sohn  und dem schlafenden kleiner Bruder  im Familienbett liegen und dank der Zeitanzeige im Telefon war schnell klar, der Wehenabstand gut spürbar und auf 3-4 Minuten aktiv geworden.

Arnes Papa hatte inzwischen alles Vorbereitete aus dem Erdgeschoss des Hauses ins Obergeschoss geholt und machte Arnes Mama ein  Körnerkissen für den Rücken in der Mirkowelle warm. Im Familienbett war es dann doch zu unbequem und so zog die Mama dann lieber mit dem grossen, neuen Stillkissen in das hintere, beheizte Zimmer und auf die am Boden liegende Matratze um, wo sie dann Arne auch zur Welt bringen sollte.

Dort wurde dann auch Chris von der werdenden Mutter, dem Familienhund und dem ältesten Sohn  begrüßt. Kurz darauf traf auch die zweite Hebamme Henrike ein. Schnell gab es noch einen Kaffee für die Hebammen und auch Arnes Papa, damit der Kaffeesatz für die Endphase der Geburt bereitstand.
In den Wehenpäuschen, die inzwischen nur noch 1-2 minütig waren, wurden die Herztöne gemessen und zeigten auf, dass es Arne unter der Geburt konstant gut ging.
Lachend und scherzend wurde noch kurz von den Erwachsenen diskutiert, ob es Fotos unter der Geburt geben sollte. Da im Zeitalter von Digitalfotographie auch alles wieder löschbar ist, wurde zugestimmt und so erweiterte Henrike ihre Kenntnisse in eben dieser:... der Bedienung des Fotoapparates der Familie... Die Bilder gaben im Wochenbett dann doch nette Lacher und tolle Momentaufnahmen der Geburt!

Um 3.47 Uhr wurde der Drang nach unten zu schieben immer stärker und es ging etwas Stuhlgang ab, der gar mit einem Jubel von Chris begrüßt wurde. Bedeutete dies doch, dass die Geburt von Arnes Kopf nicht mehr lange auf sich warten lassen konnte. Während Arnes Mama in der sogenannten Kniehochstand-Position an der Stillkissen/Sofa-Kombi ihre Geburtsarbeit leistete, konnte Chris die warmen Kaffeesatz-Kompressen auf den Damm legen. Das tat Arnes Mama so gut und es war ihr klar, dass es nun bald zur Geburt kommen würde.

Um 3.52 Uhr wurde der Pressdrang dann so deutlich, dass Arnes Mama, mit der nächsten „Welle“ vorsichtig mit schob. Bei der nächsten Welle wurde Arnes Kopf geboren und von Arnes Papa begrüßt. Eine Minute später war Arne dann ganz da und piepste nach kurzem ersten Laut vor sich hin.  Babylaute, die glockenhell und wunderbar „erzählend“ waren.

Arne wurde mit einem vorgewärmten, roten Handtuch auf Mamas Bauch zugedeckt. Kuschelzeit war angesagt, bis die Nabelschnur auspulsiert war. Die Beiden großen Brüder begrüßten ihren kleinen Bruder freudig, aber auch bisschen verhalten...Nach 3 min gingen dann beide lieber wieder zurück ins Spielzimmer.

Um 4.18 Uhr hatte Arne Lust, an der Brust zu saugen und kurz danach trat der gewünschte Nebeneffekt ein, und die noch anstehende Plazenta wurde in der tiefen Hocke vollständig geboren. Während dessen genoss Arnes Papa, seinen jüngsten Sohn im Arm zu halten, der immer mal wieder seine ganz eigenen Laute von sich gab. Etwas später war dann die U1 dran, die neben der Mama auf der Matratze stattfand:  Arne war bei seiner Geburt 50 cm lang, hatte ein Gewicht von 3260 g und einen Kopfumfang von 34cm.

Es musste dann noch mit drei winzigen Stichen ein kleiner Dammriss genäht werden und danach gab es noch ein wenig Papierkram für die Hebammen zu erledigen. Arnes Papa  hatte frische Brötchen beim Bäcker geholt und Arnes Mama war schon wieder am Kennlernkuscheln und Stillen. Zwischendrin wurde auch noch die Oma und die Tante aus Norddeutschland angerufen und über den „geschlüpften“ Familienzuwachs informiert.

Um 7.00 Uhr fuhr das Hebammenteam heim und Arnes Familie ging auch eine halbe Stunde später nochmal ins Bett.
Insgesamt hat die Geburt 2 Stunden und 13 min gedauert und die Entscheidung, Arne so entspannt zu Hause zu bekommen, war genau die Richtige.

Ohne Hebammen geht es nicht und die Politik kann vor diesem alten und so wichtigen Berufsstand nicht länger die Augen verschließen. Schon lange sollten die Hebammen für ihre außerordentliche Verantwortung auch einen gerechten Stundenlohn erhalten und auch die Haftpflichtsumme auf unsere Gesellschaft verteilt werden. 
Wir persönlich wären wegen des ländlichen Wohnortes mit dieser Geburt als Klinikgeburt unter enormen Stress für alle Beteiligten geraten!
Alles Gute und Liebe für das Team des Geburtshauses in Tübingen und bitte gebt nicht auf!

Wir herzen Euch- inklusive Arne!

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